Astronomie – Eine Einführung (2)
Was sind Himmelskörper?
Himmelskörper ist ein Begriff für nichtirdische Objekte, die man am Himmel sehen kann. Andere Wörter sind „Himmelsobjekte“ oder einfach „Gestirne“. Himmelskörper wie Sonne, Mond und Sterne kennt jeder. Es gibt Kinderlieder darüber. Während die Sonne uns vom hellen Taghimmel her vertraut ist, sehen wir den Mond und die Sterne als typische Objekte des Nachthimmels an. Wenn wir einen solchen Nachthimmel malen sollen, so sieht das häufig recht ähnlich aus wie das folgende Bild.
Was sehen wir? In der Mitte, das ist ganz offensichtlich der Mond, hier als Vollmond dargestellt. Wir wissen, dass der Mond seine Gestalt ändert. Von der Mondsichel über den Halbmond bis zum Vollmond nimmt er zu. Anschließend nimmt er ab, bis er wieder zu einer Sichel wird und dann für ein, zwei Tage als „Neumond“ unsichtbar ist.
Um den Mond herum sehen wir hauptsächlich Sterne. Wir malen sie gerne mit Zacken, die ihr Funkeln darstellen sollen. Wer die Sterne am Himmel aufmerksam anschaut, stellt fest, dass sie tatsächlich zu „funkeln“ scheinen: Ihr Licht flackert unregelmäßig. Ihre Positionen zueinander sind fest, ihre Anordnung ändert sich nicht. Sie scheinen am Himmel fixiert zu sein. Daher bezeichnen wir sie auch als „Fixsterne“ und fassen sie zu Gruppen zusammen, die wir „Sternbilder“ nennen.
Am rechten Bildrand sehen wir etwas, das wir hauptsächlich aus weihnachtlichen Darstellungen kennen. Daher nennen wir dieses Objekt meist einen „Stern von Bethlehem“. Andere, weniger bekannte Begriffe sind „Haarstern“ oder „Schweifstern“. Der Astronom sagt dazu „Komet“.
Links im Bild sehen wir zwei Objekte, die auch wie Kometen aussehen. Doch hier deuten die Schweifchen eher an, dass diese Sterne vom Himmel fallen. Es sind Sternschnuppen. Sie fallen sehr schnell. Man muss Glück haben und zufällig in die richtige Richtung blicken, um sie zu sehen. Sternschnuppen werden in der Astronomie „Meteore“ genannt.
Nun gibt es noch eine weitere Sorte von Himmelskörpern. Sie fallen uns zumeist gar nicht auf, weil wir sie für normale Sterne halten. Wir sehen zwei von ihnen in unserem Bild rechts unterhalb des Kometen. Doch da wir sie für Sterne halten, zeichnen wir sie auch so. Wenn wir diese Objekte jedoch für einige Wochen immer wieder betrachten, wird uns auffallen, dass sie ihre Position verändern. Sie wandern förmlich zwischen den Fixsternen umher. „Wandersterne“ oder „Wandelsterne“ heißen sie auf Deutsch, doch meistens benutzen wir das griechische Wort für „Wanderer“, πλανήτης (planētēs), um sie zu benennen: „Planeten“.
Wir wollen nun einmal das Bild oben etwas anpassen und ein wenig realistischer darstellen. Dabei ergibt sich die folgende Abbildung:
Schauen wir uns die Objekte, die wir erkannt haben, noch einmal an:
Der Mond zeigt auffällige Strukturen, Überbleibsel aus einer längst vergangenen Zeit, als unser Begleiter – wie auch die Erde – von im All herumschwirrenden Gesteinsbrocken bombardiert wurde. Manch einer erkennt in den dunklen Gebieten ein Gesicht, andere sehen einen Mann oder einen Hasen. Es macht Spaß, seine Phantasie spielen zu lassen, und es ist völlig in Ordnung, solange man nicht behauptet, es gäbe wirklich einen „Mann im Mond“ oder einen „Mondhasen“. Wie die Planeten wandert auch der Mond zwischen den Sternen entlang. Klar, denn auch er ist ein Objekt unseres Sonnensystems und bewegt sich innerhalb überschaubarer Zeiträume relativ zur Erde. Die Umlaufbewegung des Mondes um die Erde spiegelt sich in seiner Wanderung über den Himmel wieder, so wie auch die Wanderung der Planeten durch ihre Bewegung um die Sonne verursacht wird.
Die Sterne, oder Fixsterne, bewegen sich im Grunde auch zueinander, doch das geschieht so langsam, dass wir es mit bloßem Auge über Jahrhunderte hinweg nicht bemerken. Sie bilden ein stabiles Muster, das es uns erlaubt, uns am Sternenhimmel zu orientieren. Auch in dieser Darstellung wird ihr Funkeln, das der Astronom „szintillieren“ nennt, durch kleine Strahlen angedeutet. Es entsteht durch Luftturbulenzen, die zwischen uns und dem Sternpünktchen vorbeiziehen.
Sieht man sich den Kometen an, so entsteht der Eindruck, dass er schnell über den Himmel sausen müsste. Das ist jedoch nicht der Fall, denn auch Kometen sind Objekte des Sonnensystems und bewegen sich ähnlich gemächlich über den Himmel wie die Planeten. Daher ist ein Komet durchaus für mehrere Wochen sichtbar, wenn dieses seltene Himmelsereignis denn einmal auftritt.
Ganz anders die Meteore. Sie huschen zumeist in Bruchteilen von Sekunden über den Himmel. Sie sind jedoch keine fallenden Sterne oder Stückchen von Sternen, und es bringt auch nichts, sich bei ihrem Anblick etwas zu wünschen. Die Erklärung, was sie wirklich sind, ist bei weitem weniger romantisch: Es sind kleine Bröckchen aus Stein und Metall, die durchs Weltall driften und, wenn sie der Erde zu nahe kommen, in unserer Atmosphäre verglühen. Sie kommen schneller als Gewehrkugeln angeschossen. Daher haben sie diese extrem kurze „Verweildauer“ am Himmel.
Wenn wir genau hinsehen, bemerken wir einen weiteren Unterschied, den die Planeten zu den Sternen aufweisen: Sie funkeln nicht. Ihr Licht scheint ruhig und gleichmäßig. Das kommt daher, dass sie uns viel näher sind als die Sterne und daher eine wahrnehmbare Ausdehnung für uns aufweisen. Auch wenn das nur wenig ist und ohne Teleskop nicht erkennbar, so genügt dies schon, um weniger anfällig für Luftturbulenzen zu sein als die Sterne, die so weit von uns entfernt sind, dass sie selbst in großen Teleskopen punktförmige Erscheinungen bleiben.